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4. Directory Struktur

4.1 Ansatz

Einleitend: ich bin noch immer ein fauler Mensch und hatte keine Lust eine Directorystruktur zu erfinden.

4.2 Selber machen - oder kopieren

Ich hab seinerzeit eine kleine Distribution namens nanobox verwendet, um eine komplette Dateistruktur zu erhalten, mit /etc, /dev, usw. Diese Methode würde ich Ihnen ans Herz legen, wenn Sie eine Applikation entwerfen, bei der Sie vom Basissystem keine ausgefallenen Spezialitäten wünschen, also gerade mal Kernel und einen einfachen Startup wünschen. In diesem Fall sollten Sie z.B. die Links auf der Homepage von Busybox in der Rubrik "Products/Projects Using BusyBox" durchsuchen, ob es nicht bereits ein Projekt oder Produkt gibt das Ihren Bedürfnissen sehr nahe kommt. Wie gesagt, bei mir war es seinerzeit das Projekt Nanobox das bereits alles inkludiert hat, was für mein Projekt notwendig war.

4.3 Die Dateistruktur meines GME-Projekts

Sie können es sich leichter machen und verwenden z.B. meine beiliegende Directorystruktur nanobox.gz und passen diese an Ihre Verhältnisse an. Auch hier können ein bis zwei Stunden nicht schaden. Machen Sie sich vertraut damit was es schon gibt und wie es zusammenhängt.

Hier nocheinmal der Hinweis, daß mein rootfilesystem auf Basis von Nanobox aufgebaut wurde.

Laden Sie mein Rootfilesystem, das File nanobox.gz mit SHIFT und left-mouse-klick und speichern Sie das File in einem Directory lokal auf Ihrer Disk. (Achtung beim Entpacken wird kein Subdirectory angelegt).

Entpackt wird die Directorystruktur mit:

     gunzip nanobox.gz
    
Als nächstes müssen wir das entpackte Filesystem mounten. Dazu benutzen wir das Loopback-Device, daß dem Kernel einen Hardwaredriver "vorgaukelt" und in Wirklichkeit eine Device auf einer existierenden Datei mountbar macht. Das Kommando hierzu lautet:
     mount -o loop ./nanobox /mnt
    
Damit wird mein Rootfilesystem, dass sich in der Datei nanobox befindet, über das Loopback-Device (-o loop) mit dem Mountpoint /mnt verbunden.

Nun sollten Sie folgende Dateien vorfinden im Mountpoint /mnt

heimo@ternitz1:~/entwicklungen/gme/nanobox> dir root/
insgesamt 64
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2003-10-05 16:47 bin
drwxr-xr-x    2 root     root        12288 2003-10-05 12:18 dev
drwxr-xr-x    8 root     root         4096 2003-10-05 00:18 etc
drwxrwxrwx    2 heimo    users        4096 2002-07-31 14:55 flashdisk
drwxr-xr-x    5 root     root         4096 2002-07-31 08:26 home
drwxr-xr-x    3 root     root         4096 2003-10-05 16:47 lib
lrwxrwxrwx    1 root     root           11 2003-10-13 06:46 linuxrc -> bin/busybox
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2002-05-02 23:30 lost+found
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2002-04-10 20:55 mnt
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2003-07-01 21:38 proc
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2003-05-03 18:16 root
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 2003-10-05 16:47 sbin
drwxrwxrwx    2 root     root         4096 2003-07-01 21:38 tmp
drwxr-xr-x    6 root     root         4096 2003-10-05 16:47 usr
drwxr-xr-x    7 root     root         4096 2002-11-23 23:39 var
    
Machen Sie sich mit dieser Struktur vertraut. Interessant sind vorallem die Dateien im Directory /etc und und der Startup der gesteuert wird durch die Dateien im Directory /etc/init.d

Die Anwenderprogramme dieser Beispielstruktur sind dazu gebaut um von der seriellen Schnittstelle /dev/ttyS1 die Steuerleitungen wie Digitalinputs einzulesen. Diese Applikation misst Geschwindigkeiten im Eisenbahnbereich. Weiters wird am Netzwerk ein ssh-Server und ein Sambaserver angeboten. Insgesamt stellt diese Anwendung eine ganz gute Basis dar von der Sie Ihre eigenen Anwendungen starten können.

Diese Nanobox-Weiterentwicklung benötigt ca. 16 MB Memory und eine Flashdisk mit 16 MB.

Nun können Sie aus dem Mountpoint /mnt die Directorystruktur herauskopieren, an einen beliebigen Punkt in Ihrem Entwicklungstree.

Bei mir hat das Directory, in dem ich die Directorystruktur abgelegt habe, den Namen root, da es das root-directory meines Zielsystems sein wird.


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